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Aphten im Mund: Das kannst du dagegen tun

Sie sind zwar klein und häufig gut versteckt, können aber extrem unangenehme Schmerzen verursachen: Aphten. Manche Menschen plagen sich regelmässig damit herum, andere bleiben verschont. Warum ist das so? Und wie lassen sich Aphten behandeln? Hier bekommst du alle wichtigen Antworten.  

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Jun 2023
https://curaprox.de/blog/post/aphten-im-mund-therapie-und-hausmittel
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Jun 2023
https://curaprox.de/blog/post/aphten-im-mund-therapie-und-hausmittel

Aphte – Was ist das eigentlich?

Aphten – abgeleitet vom griechischen Verb haptō (“entfachen”) – gelten als häufigste entzündliche Veränderung im Mundraum. Meist bilden sie sich:

  • Auf der Mundschleimhaut.
  • Auf oder unter der Zunge.
  • Auf dem Zahnfleisch

Jeder zehnte Mensch ist immer mal wieder von Aphten betroffen.

Charakteristisch für eine Aphte ist vor allem der Schmerz, der besonders dann auftritt, wenn Nahrungsmittel und Getränke die Aphte berühren. Auch Zähneputzen kann zur Tortur werden. Treten die schmerzenden Stellen nach vollständiger Abheilung erneut auf, spricht man medizinisch von einer Benignen oralen Aphthose (BOA). 

Die vier Phasen der Erkrankung

In der Regel entwickelt sich eine Aphte in vier Stadien: 

  1. Prodromalstadium: Kribbeln, Spannungsgefühl, Brennen, Rauigkeit als erstes Symptom.
  2. Präulzeröse Phase: Entzündete, gerötete, verdickte Hautstelle zeigt sich.
  3. Ulzeratives Stadium: Auf der Aphte zeigt sich der weißliche Belag.
  4. Abheilungsphase: Die Entzündung geht zurück.

Wie sehen Aphten aus?

Aphten sind in der Regel leicht eingesunkene Schleimhautveränderungen, die mit einem weiß-gelblichen Belag bedeckt sind, dessen Rand gerötet ist. Viele Menschen glauben, dass der helle Belag Eiter ist, das ist jedoch falsch. Es handelt sich um eine Art Schutzfilm aus dem Eiweiß Fibrin. Es erfüllt dieselbe Funktion wie Schorf auf einer Hautwunde. Im Heilungsprozess ändert sich die Größe und Dicke des Belags.

Übrigens: Ein Aphte blutet üblicherweise nicht – nur dann, wenn Betroffene daran herumdrücken oder -schaben. Aphten kommen einzeln oder auch in Gruppen im Mundraum vor.

   

Die drei verschiedenen Aphten-Formen

Aphten im Mund lassen sich in drei verschiedene Typen unterteilen, die wir dir hier vorstellen möchten. Für eine medizinische Diagnose solltest du aber einen Arzt aufsuchen.

Typus minor – meist unkompliziert

Der sogenannte Typus minor ist die Aphten-Art, die am häufigsten vorkommt. Von allen Aphten im Mund lassen sich 80 bis 90 Prozent diesem Typus zuordnen. Es handelt sich dabei um kleine, meist zwischen zwei und fünf Millimeter grosse Aphten im vorderen Drittel der Mundhöhle.

Dauer und Verlauf

In der Regel wirst du eine Aphte vom Typus Minor ohne Behandlung nach circa einer Woche wieder los. Narben bleiben in der Regel nicht zurück. Auch die Schmerzen sind üblicherweise überschaubar und nach drei bis fünf Tagen verschwunden.

Typus major – eher selten, sehr schmerzhaft

Aphten sind nur in zehn Prozent der Fälle dem Typus Major zuzuordnen. Sie sind mit mehr als zehn Millimetern grösser als der Typus Minor und reichen tiefer in die Schleimhaut. Diese Art von Aphthen schmerzt stark, ist sehr druckempfindlich und kann vergrösserte Lymphknoten verursachen.

Dauer und Verlauf

Major-Aphten verheilen üblicherweise erst nach rund zwei bis vier Wochen und hinterlassen Narben.

Typus herpetiformis – selten, aber hoch schmerzhaft

Apthe oder Herpes? Das fragen sich viele Betroffene. Und tatsächlich gibt es eine Aphtenform, die dem Herpes ähnelt: der Typus herpetiformis. Mit rund fünf Prozent ist dieser Typ eine sehr seltene Aphten-Form. Trotz ihres kleinen Durchmessers von ein bis zwei Millimetern sind diese Aphthen extrem schmerzhaft.

Sie können in einer Anzahl von bis zu 100 Aphten auftreten und ineinander übergehen. In rund 30 Prozent der Fälle verheilt der Typus herpetiformis narbig.

Dauer und Verlauf

Herpetiforme Apthen heilen nach circa einer Woche ab.

Gut zu wissen: 

Aphten sind nicht ansteckend. Das gilt auch für den Typus herpetiformis, der einem Herpes ähnelt.

Warum entstehen Aphten?

Man spürt Aphten im Mund häufig von einem Moment auf den anderen – meist durch einen Schmerz. Woher sie kommen? Das können sich Patient:innen meist selbst nicht erklären. Und tatsächlich sind die Ursachen der schmerzhaften Wunden im Mundraum nach wie vor unklar. Wissenschaftlich belegt ist allerdings, dass Aphten in rund 40 Prozent der Fälle familiär gehäuft vorkommen.

Auch wenn die Ursache nicht eindeutig ist, gibt es jedoch etliche Vermutungen zu auslösenden Faktoren, die wir für dich zusammengefasst haben.

Mögliche Faktoren im Überblick

Kleine Verletzungen

Wenn du dir beispielsweise aus Versehen auf die Zunge oder die Mund-Innenseiten beisst, nennen Ärzt:innen das “Bagatelltrauma” – eine Verletzung, die in der Regel nicht behandlungsbedürftig ist; häufig fällt sie gar nicht auf. Solche Mini-Verletzungen entstehen beispielsweise durch eine Fischgräte oder ein Stück zu hartes Brot. Auch wenn sie harmlos erscheinen, können sich bei manchen Menschen als Folge Aphten im Mund bilden.

Übrigens: Manchmal entstehen Aphten auch nach einem Besuch beim Zahnarzt. Denn während einer Behandlung oder Untersuchung kann es ebenfalls zu winzigen, manchmal gar nicht spürbaren Verletzungen kommen.

Hormonelle Schwankungen und Stress

Die Hormone in deinem Körper können dazu beitragen, dass sich Aphten im Mund bilden. So kommt es beispielsweise im weiblichen Zyklus zu hormonellen Schwankungen, die als Faktor für die Bildung der entzündeten Stellen gelten. Auch Stress und der häufig einhergehende Schlafmangel begünstigen die Entwicklung von kleinen Entzündungen im Mundraum.

Vitaminmangel

Der Mangel an Eisen, Folsäure oder Vitamin-B12 gilt als möglicher Faktor für die Entstehung von Aphten. Falls tatsächlich ein Vitaminmangel bei dir vorliegt, kann nach Rücksprache mit einem Arzt eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein.

Reflux 

In seltenen Fällen kann eine Krankheit im Magen-Darm-Trakt ein auslösender Faktor für Aphten im Mund sein. Der sogenannte Reflux – der Rückfluss von Magensaft – begünstigt die Bildung einer Aphte, ist aber nicht die Ursache dafür. Ob tatsächlich ein solcher Zusammenhang besteht, solltest du von einem Arzt abklären lassen.

Glutenunverträglichkeit

Auch die sogenannte Zöliakie – also Glutenunverträglichkeit – wird als möglicher Faktor bei der Entstehung einer Aphte im Mund genannt. Auch hier gilt aber: Einige Menschen mit Zöliakie reagieren vielleicht entsprechend, andere haben keine Tendenz zur Aphten-Bildung.

SLS (Sodium Lauryl Sulfat) in der Zahnpasta

SLS ist ein Schaum-Reinigungsmittel, das vor allem Haushaltsreinigern, Shampoos und Duschmitteln beigesetzt ist. Es eignet sich dank der aggressiven Wirkung auch für das Reinigen von Garagenböden oder Maschinen – und: Es ist vielen Zahnpasten beigesetzt. SLS kann die Mundschleimhaut austrocknen und angreifen, in den Körper eindringen und die Bildung von Aphten begünstigen.

Histaminhaltige Nahrungsmittel, scharfes Essen und Gewürze

Walnüsse, Haselnüsse, Tomaten oder Schokolade enthalten Histamin und stehen unter Verdacht, eine Aphten-Bildung zu begünstigen; das gilt auch für scharfe Nahrungsmittel und Gewürze. Warum dies der Fall sein kann, ist allerdings ungeklärt.

Gut zu wissen: 

Wir bei Curaprox verzichten vollständig auf den Einsatz von SLS. Schau dir jetzt unsere Zahnpasten im Shop an!

Aphten im Mund und Corona – ein Zusammenhang? 

Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass einen Corona-Infektion die Mundschleimhaut verändern kann. Für die entsprechende Studie, die in Spanien durchgeführt wurde, beobachteten die Wissenschaftler:innen den Verlauf der Corona-Erkrankung bei 666 Patient:innen.

Bei 11,7 Prozent zeigten sich Entzündungen an Zunge und Mundschleimhaut. Zu den aufgetretenen Symptomen gehörten auch Aphten; genauso wie eine weiß belegte Zunge, Mundfäule oder eine Mundschleimhautentzündung.

Aphten: Wer ist besonders betroffen? 

Die kleinen Entzündungen im Mund treten vor allem zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die meisten Menschen bemerken im jugendlichen Alter oder als junge Erwachsene erstmals eine Aphte.

Im Schnitt haben Menschen, die zu Aphten im Mund neigen, drei bis sechs Mal pro Jahr mit den entzündeten Stellen zu kämpfen. Andere haben jedoch auch jahrelang Ruhe. Mit zunehmendem Alter werden die beschwerdefreien Phasen immer länger.

Bestimmte Risikogruppen gibt es nicht – wobei beispielsweise immerhin bekannt ist, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, in den ersten Wochen zur Aphtenbildung neigen. Die entzündeten Stellen verschwinden aber in der Regel von selbst.

Generell ist es wichtig, die individuellen Auslöser zu kennen – und im besten Falle zu meiden.

Gut zu wissen: 

Auch ein Baby kann bereits Aphten im Mund entwickeln. Dabei handelt es sich meist um die sogenannte Bednar-Aphte. Sie entsteht durch winzige Verletzungen der Mundschleimhaut – meist am harten Gaumen, beispielsweise beim Auswischen des Mundes. Bednar-Aphten sind oft eher schmetterlingsförmig als kreisrund. Üblicherweise heilen sie von selbst wieder ab.

Aphten behandeln: Wann zum Arzt? 

Die meisten Aphten im Mund heilen nach etwa einer Woche von selbst ab und hinterlassen meist keine Narben. Ist das nicht der Fall und die entzündete Stelle ist auch nach zwei Wochen ausgeprägt zu sehen und zu fühlen, solltest du einen Arzt aufsuchen, um die Aphte im Mund behandeln zu lassen.

Weitere Gründe, um dich medizinisch untersuchen zu lassen, sind:

  • Angeschwollene Lymphknoten
  • Mundgeruch
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Gelenk- und Augenbeschwerden

Selbstverständlich solltest du auch dann zum Arzt gehen, wenn du dir grosse Sorgen machst und dich deine Aphte im Mund stark belastet.

    Symptome: Welche Beschwerden lösen Aphten aus?

    Aphten im Mund lösen typische Symptome aus. In vielen Fällen beginnt es mit einem Kribbeln im Mund und einer roten Stelle. Diese entzündete Stelle kann anschwellen und schmerzhaft werden. In der Regel bildet sich dann aus der Schwellung heraus innerhalb von einem bis drei Tagen der bereits beschriebene helle Belag.

    Aphten – auch wenn sie noch so harmlos sind – können die Lebensqualität stark einschränken. Schuld daran ist vor allem der Schmerz. Er kann so stark sein, dass Nahrungsaufnahme und Sprechen extrem schwerfallen. In der Regel lässt dieser starke Schmerz aber nach einigen Tagen wieder nach. 

    Aphte – Wie lange schmerzen die kleinen Geschwüre? 

    Wer schon einmal an einer Aphte im Mund gelitten hat, fragt sich vor allem, wann die Schmerzen endlich wieder verschwinden. Eine auf den Tag genaue Aussage lässt sich nicht treffen. Vor allem hängt es davon ab, um welchen Aphten-Typ es sich handelt. 

    Morbus Behçet: Aphten als Zeichen für ernsthafte Krankheit? 

    Warum eine Person oft Aphten bekommt und die andere nicht, weiss man nicht. Anders ist es, wenn Aphten ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sind. Denn hinter den kleinen Geschwüren kann Morbus Behçet stecken – eine sehr seltene rheumatische Erkrankung.

    Charakteristisch für Morbus Behçet sind kleine, schmerzende Entzündungsstellen im Mund und an den Genitalien. Diese Aphten können unterschiedlich aussehen, entweder wie kleine Blasen oder auch wie Akne. In manchen Fällen treten auch tastbare Knötchen in der Unterhaut auf.

    Betroffene leiden unterschiedlich stark an diesen Hautveränderungen. Für einige sind sie nur ein wenig lästig, andere haben – vor allem bei stärkerer Ausprägung – einen hohen Leidensdruck. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

    Meist tritt die Krankheit in den Zwanzigern auf und verläuft bei Männern oft schwerer. Manchmal erkranken auch Kinder an Morbus Behçet. 

    Gut zu wissen: Welcher Arzt kommt infrage?

    Du fühlst dich unwohl und machst dir Sorgen? Oder deine Aphte wird grösser? Dann lass dich von einem Arzt durchchecken. Erste Ansprechpersonen bei Problemen mit Aphten im Mund können Hausärzt:innen, Zahnärzt:innen oder HNO-Ärzt:innen sein. 

    Aphte ja oder nein? So erkennst du den Unterschied zu anderen Krankheiten

    In der Regel lassen sich Aphten gut von anderen Erkrankungen im Mundraum unterscheiden. Betroffene mit Tendenz zu Aphtenbildung ahnen oft beim ersten Kribbeln, was auf sie zukommt.

    Ausserdem findest du, wenn du “Aphten im Mund” googelst, unzählige Bilder. Solche Bilder einer Aphte können aber natürlich auch verunsichern und verwirren. Zudem gibt es etliche Krankheiten, die einer Aphte ähneln und immer wieder mit ihr verwechselt werden.

    Damit dir das nicht passiert, haben wir für dich die wichtigsten Erkrankungen zusammengestellt, die den Symptomen einer Aphte im Mund gleichen können. Eine sichere Diagnose kann natürlich aber immer nur der Arzt stellen. 

    Herpes

    Obwohl in Aphten vereinzelt Anteile von Herpesviren nachgewiesen wurden, lassen sich Aphten nicht mit Herpes gleichsetzen. Aber was ist der Unterschied zwischen Aphte und Herpes? Wichtigstes Kriterium: Aphten sind nicht ansteckend. Herpes hingegen verbreitet sich sehr schnell durch direkten Kontakt mit dem Ausschlag oder auch mit einem infizierten Bereich, an dem keine Bläschen sichtbar sind. Hinzu kommt, dass Herpes an Lippen, anderen Stellen im Gesicht oder auch an den Genitalien auftritt – keine Entstehungsorte für Aphten, die sich ausschließlich innerhalb des Mundes bilden. 

    Zahnfisteln

    Viele Menschen fragen sich: Habe ich eine Aphte oder eine Fistel? Denn Zahnfisteln können in ihrem Aussehen einer Aphte im Mund recht nahe kommen, da sie ebenfalls üblicherweise einen hellen Belag haben. Bei Zahnfisteln handelt es sich bei diesem Belag allerdings nicht um eine Art Schutzfilm wie bei den Aphten, sondern um Eiter.

    Zahnfisteln bilden sich ausschließlich auf dem Zahnfleisch. Grund für ihre Entstehung ist eine bakterielle Entzündung der Zahnwurzel, der Zahnwurzelspitze oder des Zahns. Betroffene spüren häufig ein Druckgefühl oder leichte Schmerzen am Zahn. Das Zahnfleisch kann stärker gerötet sein.

    Im Gegensatz zu den meist ungefährlichen Aphten muss eine Zahnfistel frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden. In schwereren Fällen muss die entzündete Wurzelspitze entfernt oder der Zahn gezogen werden. Auch eine Öffnung der Fistel durch einen kleinen operativen Eingriff kann nötig werden. 

    Pilzinfektion

    Aphten und Pilzinfektionen im Mund (medizinisch: Orale Candidose) ähneln sich insofern, dass beide einen weißen Belag in Mund- und Rachenraum bilden.

    Der Unterschied zwischen beiden Erkrankungen ist aber, dass Pilzinfektionen für einen flächendeckenden Belag sorgen. Wenn Betroffene versuchen, diesen Belag abzustreifen, finden sich darunter üblicherweise rote und entzündete Stellen. Es kann auch sein, dass die Aphte blutet.

    Menschen, die unter einer Pilzinfektion leiden, haben häufig ein pelziges Gefühl im Mund, manchmal brennt oder schmerzt auch die Zunge. Dahinter stecken Hefepilze, die sich auf den Schleimhäuten der Mundhöhle ansiedeln. Ein anderer Begriff für die Pilzinfektion ist auch “Mundsoor". 

    Abszess

    Grundsätzlich haben Abszesse und Aphten im Mund nicht viel gemeinsam – ausser, dass beide schmerzen. Abszesse sind Entzündungen in der Tiefe des Gewebes, die mit einer Eiteransammlung einhergehen. Abszesse sind gefährlicher als Aphten, sie müssen ärztlich versorgt werden.

    Mundhöhlenkrebs

    Es kann passieren, dass Aphten und Mundhöhlenkrebs von Patient:innen nicht auseinandergehalten werden können. Wenn deine Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten oder du folgende Symptome hast, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen: 

    • Weißliche oder rote Flecken im Mund.
    • Wunde Stellen im Mund, die oft leicht bluten oder nicht abheilen.
    • Schwellungen im Mundraum.
    • Fremdkörpergefühl im Mundraum.
    • Lockere Zähne ohne klare Ursache.
    • Kau- oder Schluckbeschwerden.
    • Sprachschwierigkeiten.
    • Eingeschränkte Zungenbeweglichkeit.
    • Vermehrter Speichelfluss.
    • Taubes Gefühl an Zähnen, Zunge oder Lippen.
    • Verändertes Kontaktgefühl zwischen oberen und unteren Zähnen bei geschlossenem Mund.
    • Anhaltende Lymphknotenschwellungen.

    Hand-Mund-Fuß-Krankheit

    Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit kann jeden treffen, sie tritt aber gehäuft bei Kindern unter zehn Jahren auf – vornehmlich im Spätsommer und Herbst. Mehr als 80 Prozent der Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, spüren keine Symptome. Es kann aber sein, dass Betroffene Fieber und Halsschmerzen bekommen und weniger Appetit haben.

    Parallelen zu Aphten im Mund gibt es nur, weil sich kleine rote Flecken an der Mundschleimhaut, Zunge oder am Zahnfleisch bilden können, die sich im Verlauf der Krankheit meist zu schmerzhaften Bläschen entwickeln. Diese Flecken können allerdings auch an den Handflächen, Fußsohlen, Gesäß, Genitalien, Knien oder Ellenbogen auftreten. 

    Mundfäule (Stomatitis)

    Stomatitis ist ein Überbegriff für eine Anzahl entzündlicher Erkrankungen der Mundschleimhaut. Eine der häufigsten viralen Entzündungen ist die sogenannte Mundfäule, die von einem Herpesvirus ausgelöst wird. Dabei bilden sich zahlreiche Bläschen im Mund, die an Aphten erinnern.

    Die Mundfäule ist sehr ansteckend und schmerzhaft. Meist trifft es kleine Kinder in den ersten drei Lebensjahren. Oft geht die Mundfäule mit Fieber und geschwollenen Lymphknoten einher. Charakteristisch sind auch ein intensiver Mundgeruch und vermehrte Speichelbildung. 

    Mandelentzündung

    Sowohl Aphten im Mund als auch eine Mandelentzündung können schmerzen. Ob du eine Aphte oder Mandelentzündung hast, merkst du jedoch in der Regel dennoch. Die Schmerzen sind nämlich ganz unterschiedlich. Während bei einer Mandelentzündung in der Regel der gesamte Hals weh tut, das Schlucken schwerfällt und Fieber häufig zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl führt, tun Aphten nur an den Stellen weh, an denen sie sich bilden.

    Noch eine Besonderheit bei der Mandelentzündung: Eitrige Stippchen zeigen sich üblicherweise nur direkt auf den Mandeln. Die Krankheit geht auf eine bakterielle Infektion zurück, die meist mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. 

    Aphten behandeln: Therapiemöglichkeiten im Überblick

    Dein Aphte geht nicht weg und du möchtest sie endlich loswerden? Für diese Fälle gibt es verschiedene Medikamente, der Fokus liegt dabei jedoch auf der symptomatischen Therapie, weil die Ursachen von Aphtenbildung weitgehend unbekannt sind.

    Wir geben dir hier einen Überblick über mögliche Behandlungswege. Generell gilt aber natürlich: Bei stärkeren oder wiederkehrenden Beschwerden solltest du einen Arzt aufsuchen. 

    Zugelassene Medikamente

    In Deutschland sind für die Behandlung einer Aphte nur folgende Arzneien zugelassen: 

    Lokalanästhetika

    Sie sind in der Regel das Mittel der ersten Wahl, um Aphten zu behandeln. Arzneistoffe wie Lidocain, Benzocain oder Polidocanol lindern nachgewiesenermassen den akuten Schmerz. Lokalanästhetika sind als Creme, Salbe, Gel, Tinktur oder Lutschpastillen erhältlich. 

    Antiseptika

    Antiseptika sind chemische Wirkstoffe, die Erreger von Infektionskrankheiten zerstören. Diese Medikamente können bei Aphten unterstützend als Mundspülung angewendet werden. 

    Antiphlogistika

    Antiphlogistika sind Medikamente, die Entzündungsreaktionen und Schmerz lindern können. 

    Kortikosteroide

    Kortikosteroide zählen zu den schweren Waffen im Kampf gegen Aphten. Sie sind die stärksten Entzündungshemmer, die in der Regel nur bei heftigen Entzündungen verschrieben werden. Freiverkäuflich in der Apotheke sind sie nicht. 

    Welche Hausmittel helfen gegen Aphten? 

    Du leidest immer mal wieder unter einer unkomplizierten Aphte im Mund und möchtest es erst einmal mit einem Hausmittel probieren, bevor du zu einem Medikament greifst? Dann schau dir unseren Überblick über einige gängige Behandlungsmöglichkeiten an. Wichtig ist aber zu wissen, dass die Wirkung von Hausmitteln nicht immer nachgewiesen ist und dass ihr Einsatz den Gang zum Arzt nicht ersetzen kann. 

    Teebaumöl

    Teebaumöl ist ein reines Naturprodukt, es wird aus dem australischen Teebaum gewonnen. Das Öl gilt als Universalheilmittel bei Infektionskrankheiten, seine Wirkung erfüllt jedoch nicht die Kriterien für klinische Prüfungen zur Wirksamkeit von Arzneimitteln. Deshalb ist Teebaumöl nicht als Medikament zugelassen.

    Wenn du es mit diesem Hausmittel ausprobieren möchtest, träufelst du das Öl beispielsweise auf ein Wattestäbchen und trägst es so direkt auf die Aphte auf. Vorab solltest du die Aphte und ihre Umgebung vorsichtig trocken tupfen.

    Aloe Vera

    Auch Aloe Vera wird als Hausmittel eine schmerzlindernde und heilende Wirkung nachgesagt. Aber auch hier gilt, wie beim Teebaumöl, dass entsprechende Produkte keine zugelassenen Arzneimittel sind. Wissenschaftliche Belege für eine Wirkung fehlen.

    Du möchtest es einfach mal ausprobieren? Entsprechende Gele findest du frei verkäuflich zum Beispiel in Apotheken. Du kannst sie direkt auf die Aphte im Mund auftragen – lies aber bitte vorher die Packungsbeilage gut durch. 

    Salbei und Kamille

    Salbei und Kamille gelten ebenfalls als Hausmittel bei Aphten – auch hier fehlt allerdings der wissenschaftliche Nachweis. Schaden können die beiden Kräuter dir aber nicht, also ist es vielleicht einen Versuch wert? Du kannst die Kräuter entweder als Tee aufbrühen und deine Mundhöhle ausspülen oder damit gurgeln. 

    Salzwasser

    Salzwasser wird nachgesagt, es könne Aphten im Mund austrocknen. Wenn du dieses Hausmittel ausprobieren möchtest, löse einen Teelöffel normales Haushaltssalz in einer halben Tasse warmem Wasser auf und mische die Lösung gut durch. Dann spüle dir damit den Mund rund 30 Sekunden lang aus. Das kannst du alle paar Stunden wiederholen. 

    Aphten gar nicht erst entstehen lassen: So beugst du vor

    Manche Menschen haben eine Tendenz zur Aphten-Bildung, andere nicht. Häufig lässt sich wenig gegen diese Veranlagung tun. Dennoch können Menschen, die immer wieder unter den schmerzhaften kleinen Geschwüren leiden, einige Vorsichtsmassnahmen ergreifen, um neuen entzündeten Stellen vorzubeugen.

    Wir haben sie für dich zusammengefasst: 

    Auf gute Mundhygiene achten

    Damit unsere Mundschleimhaut Krankheitserreger abwehren kann, muss sie in einem guten Zustand sein. Dafür ist eine optimale Mundhygiene besonders wichtig. Denn: Ist dein Mundraum sauber und sind deine Zähne gesund, haben Bakterien, Viren und Co. kein leichtes Spiel.

    Putze dir also mindestens zweimal am Tag die Zähne und benutze auch Interdentalbürsten, um Aphten keine Chance zu geben. 

    Harte, saure und salzige Speisen meiden

    Bestimmte Lebensmittel können eine empfindliche Mundschleimhaut reizen. Deshalb kannst du als Vorbeugung den Genuss solcher Speisen einschränken. Dazu gehören beispielsweise Zitrusfrüchte, harte Brotkanten und Knäckebrot oder auch mit Pfeffer, scharfem Paprika und Curry gewürzte Mahlzeiten.

    Auf Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke verzichten

    Menschen mit Neigung zur Aphten-Bildung können versuchen, mit dem Verzicht von Alkohol und kohlensäurehaltigen Getränken gegenzusteuern. Denn auch das reizt die Mundschleimhaut und kann die Entstehung von Aphten fördern.

    Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen

    Da eine Mangelversorgung an Vitamin B12, Eisen oder Folsäure eventuell die Bildung von Aphten im Mund fördern kann, könnte es sinnvoll sein, entsprechende Präparate einzunehmen. Bevor du einfach damit loslegst, solltest du allerdings einen Arzt befragen, der dich auch zur richtigen Dosierung beraten kann.

    Ausreichend trinken

    Ein trockener Mund kann dazu beitragen, Aphten im Mund, aber auch Karies und Zahnfleischentzündungen zu begünstigen. Bestes und einfachstes Mittel, um entgegenzuwirken: viel trinken.

    Wenn dir stilles Wasser auf Dauer zu langweilig ist, kannst du zu ungesüssten Kräutertees wie Fenchel- oder Pfefferminztee greifen. Auch Kaffeeliebhaber:innen können aufatmen. Kaffee gilt als entzündungshemmend und darf deshalb – in Massen – auf der Getränkeliste bleiben. 

    Immunsystem und Seele stärken

    Aphten im Mund sind kleine Entzündungen, mit denen unser Körper fertig werden muss. Wir sollten ihn also so weit stärken, dass er sie optimal abwehren kann. Dafür benötigen wir ein fittes Immunsystem und damit einhergehend eine gesunde Darmflora. Sorge also dafür, dass dein Körper genügend Bewegung bekommt und achte auf eine ausgewogene Ernährung.

    Und nicht vergessen: Auch unsere Seele kann eine Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielen. Achte darauf, dass dein Alltag nicht zu stressig ist und es dir gut geht – beispielsweise mit einem schönen Hobby oder Entspannungstechniken wie Yoga oder Progressiver Muskelentspannung. 

    Tipp zur Vorbeugung: Ernährungstagebuch führen

    Um herauszufinden, ob bestimmte Lebensmittel bei dir die Bildung von Aphten auslösen oder zumindest begünstigen, kannst du ein Ernährungstagebuch führen. Trage dort genau ein, wann du welche Speisen und Getränke zu dir genommen hast und notiere dir dort auch, wann eine Aphte zum Vorschein kam. Vielleicht kannst du so einige “triggernde” Lebensmittel herausfiltern, die du zukünftig von deinem Speiseplan streichst. 

    Quellen

    AWMF Leitlinien: Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut, Stand: Zurzeit in Überarbeitung

    Deutsches Ärzteblatt: Behandlung chronisch-rezidivierender oraler Aphthen, online erschienen 2014

    Amboss (Nachschlagewerk für Ärzt:innen): Chronisch rezidivierende Aphthen, letzte Aktualisierung: 21.6.2022

    Dr. Krause, Ute: Pschyrembel online (Medizinische Datenbank): Bednarsche Aphthe, auf: www.pschyrembel.de, letzte Aktualisierung: März 2023

    Spektrum der Wissenschaft: Was tun gegen Aphten?, auf: www.spektrum.de, Stand: 11.12.2021

    Wortbedeutung.info: https://www.wortbedeutung.info/Aphthen/

    Dr. med. dent. Lukács, Dénes auf Completdent Zahnklinik: Aphthen im Mundraum, auf: www.completdent.de, letzte Änderung: 20.12.2022

    Gensthaler, Brigitte M.: Schmerzhafte Warnzeichen, auf www.pharmazeutische-zeitung.de,
Ausgabe 22.03.2017 

    Holz, Susanne: Wund im Mund: “Stress begünstigt Aphthen”, auf: www.tagblatt.ch, erschienen am 23.09.2018

    NDR: Aphthen behandeln und vorbeugen, auf: www.ndr.de, Stand: 06.02.2020

    Pubmed: Are Oral Mucosal Changes a Sign of COVID-19? A Cross-Sectional Study at a Field Hospital, auf: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/, Stand: 27.02.2021

    Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse: Mundschleimhautveränderungen bei Corona-Infektion, auf: www.kzvbw.de, Stand: 15.04.2021

    Bundesministerium für Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Aphthen, auf: www.gesund.bund.de,
Stand: 28.08.2020

    HNO-Ärzte im Netz mit Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Aphthen: schmerzhafte Entzündung im Mund, auf: www.hno-aerzte-im-netz.de, Stand: 26.08.2019

    Internisten im Netz: Was ist Herpes?, auf: www.internisten-im-netz.de

    Unterberger, Tanja: auf Netdoktor: Zahnfistel, auf: www.netdoktor.de, Stand: 23.07.2021

    Patienten-Information.de: Mundhöhlenkrebs – Risikofaktoren und Anzeichen, auf: www.patienten-information.de

    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Pilzinfektion der Mundhöhle (orale Candidose), auf: www.gesundheitsinformation.de, Stand: 02.04.2019

    Infektionsschutz.de: Hand-Mund-Fuss-Krankheit, auf: infektionsschutz.de, Stand: 02.04.2019

    MSD Manuals: 

    Hennessy, Bernard J.: Stomatitis, auf: www.msdmanuals.com, Stand: Mai 2020

    Villa-Forte, Alexandra: Behçet-Syndrom, auf: www.msdmanuals.com, Mai 2022

    Thieme Verlag: 

    Stomatitis, auf: www.viamedici.thieme.de, Stand: 28.11.2022

    Bednarsche Aphthen – Häufigkeit und beeinflussende Faktoren, auf: www.thieme-connect.com, Stand: 2006

    Bork, Konrad, Burgdorf, Walter, Hoede, Nikolaus: Fachbuch “Mundschleimhaut- und Lippenkrankheiten”, auf: https://books.google.de/, Ausgabe: 2008

    Universität Tübingen: M. Adamantiades-Behçet [ABD], auf: www.medizin.uni-tuebingen.de, Stand: leider nicht lesbar

    Müller, Celine: Was hilft bei Bläschen im Mund?, auf: www.deutsche-apotheker-zeitung.de, Stand: 14.12.2017

    Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel, auf: www.bfr.bund.de, Stand: 01.09.2003

    Willke, Thomas: Aloe vera – Alles nur Werbung?, auf: www.wissenschaft.de, Stand: 21.03.2003

    Halberstadt, Fee: Täglich Kaffee trinken: Neue Studie zeigt erstaunliche Wirkung auf die Gesundheit, auf: www.hna.de, Stand: 26.03.2022

    Deutsches Krebsforschungszentrum and Bundeszahnärztekammer: Rauchen und Mundgesundheit, auf: www.dkfz.de, Stand: 2010

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