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Betäubung beim Zahnarzt: Alles, was du wissen musst

„Jetzt piekst es einmal kurz und dann tut’s nicht mehr weh.“ Etwas in die Richtung hat dein Zahnarzt wahrscheinlich zu dir gesagt, als du die erste Betäubungsspritze bekommen hast. Tatsächlich ist das Schmerzempfinden allerdings für jeden Patienten subjektiv. Deshalb ist die Betäubung beim Zahnarzt auch ein überraschend vielseitiges Thema.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die übliche lokale Betäubung beim Zahnarzt wissen musst: Ist die Betäubung gefährlich? Wann darf ich wieder essen? Und was für Alternativen gibt es zur örtlichen Betäubung?

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May 2024
https://curaprox.de/blog/post/betaubung-beim-zahnarzt-alles-was-du-wissen-musst
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Mai 2024
https://curaprox.de/blog/post/betaubung-beim-zahnarzt-alles-was-du-wissen-musst

Überblick der Betäubungsmethoden beim Zahnarzt

Der Standard für die meisten zahnärztlichen Behandlungen ist die örtliche Betäubung (Fachbegriff: Lokalanästhesie). Sogar aufwändige Eingriffe wie Wurzelbehandlungen, das Ziehen von Weisheitszähnen oder das Einsetzen von Implantaten sind mittlerweile durch eine örtliche Betäubung schmerzfrei möglich. Die örtliche Betäubung ist gut verträglich und zuverlässig. Nebenwirkungen treten nur selten auf.

Stärkere Betäubungsmittel sind nur dann notwendig, wenn der Patient Angst vor der Behandlung hat oder nicht kooperieren kann, was beispielsweise bei Kindern oder Menschen mit Behinderung der Fall sein kann.

Dann können folgende Betäubungsmethoden zum Einsatz kommen

  • Lachgas
  • Dämmerschlaf
  • Vollnarkose 
  • Hypnose

In diesem Artikel schauen wir uns zunächst die verschiedenen Techniken der lokalen Betäubung an und klären häufige Fragen dazu, bevor wir näher auf die Alternativen für Angstpatient:innen eingehen.

Wie wirkt die örtliche Betäubung beim Zahnarzt?

Um zu verstehen, wie die Betäubung beim Zahnarzt wirkt, müssen wir zunächst einmal verstehen, was Schmerzen überhaupt sind und wie sie entstehen. In diesem Prozess gibt es drei Hauptakteure: die Rezeptoren, die Nervenbahnen und das Gehirn. Wenn die Rezeptoren gereizt werden, schicken sie Schmerzsignale über die Nervenbahnen ans Gehirn. Das kann beispielsweise durch einen heißen oder kalten Reiz oder auch durch einen mechanischen Reiz wie Bohren passieren. Das Gehirn entschlüsselt die Signale und lässt uns Schmerzen empfinden. Was wir als äußerst unangenehm wahrnehmen, ist eigentlich eine geniale Schutzfunktion: Das Gehirn signalisiert uns, dass eine Gefahr besteht.

Wenn wir uns allerdings – mehr oder weniger freiwillig – einer zahnärztlichen Behandlung unterziehen, wollen wir diesen natürlichen Schutzmechanismus natürlich umgehen. Deshalb ist das Ziel der örtlichen Betäubung, diese Kettenreaktion zu unterbrechen. Wenn das Schmerzsignal nicht im Gehirn ankommt, empfinden wir auch keinen Schmerz. Um das zu erreichen, wird ein Wirkstoff gespritzt, der die Reizleitung kurzzeitig unterbricht.

Verschiedene Techniken der örtlichen Betäubung

Je nachdem, welcher Teil des Mundbereichs betäubt werden soll, kommen unterschiedliche Betäubungstechniken zum Einsatz. Allgemein kann die Lokalanästhesie eingesetzt werden, um folgende Bereiche zu betäuben:

  • Zähne
  • Zahnfleisch
  • Kiefer
  • Lippen
  • Zunge
  • Wangen
  • Mundboden

Oberflächenanästhesie

Die Oberflächenanästhesie wird in Form von Sprays, Gels oder Salben direkt auf die Mundschleimhaut oder das Zahnfleisch aufgetragen, um das Gewebe zu betäuben. Zahnärzt:innen verwenden diese Form der lokalen Betäubung vor allem bei Kindern und schmerzempfindlichen Erwachsenen, um das Spritzen des eigentlichen Betäubungsmittels komplett schmerzfrei zu machen. Nach wenigen Minuten wirkt das Betäubungsmittel und der Zahnarzt kann die Spritze setzen, ohne dass die behandelte Person einen Pieks spürt. Die Oberflächenanästhesie nimmt also die Angst vor der Betäubungsspritze, ist allerdings für die eigentliche Betäubung von Zähnen und Zahnfleisch bei einer zahnärztlichen Behandlung nicht geeignet. 

Infiltrationsanästhesie 

Die Infiltrationsanästhesie kommt vor allem im Oberkiefer, aber auch bei den Frontzähnen im Unterkiefer zum Einsatz. Der Zahnarzt spritzt das Betäubungsmittel direkt an der zu behandelnden Stelle unter die Schleimhaut. Von dort aus betäubt es im umliegenden Bereich Zähne, Zahnwurzeln, Knochen, aber auch das bedeckende Weichgewebe und die Gesichtshaut. Patient:innen spüren die Betäubung in Form von einem Taubheitsgefühl also nur an der Stelle, die auch tatsächlich behandelt wird. Das Mittel betäubt die Rezeptoren und verhindert eine Weiterleitung der Schmerzsignale ans Gehirn. Diese Betäubungsmethode ist nur für Bereiche mit einer lockeren Knochendichte geeignet und kann deshalb nicht im seitlichen Unterkiefer eingesetzt werden.

Leitungsanästhesie 

Bei zahnärztlichen Behandlungen im seitlichen Unterkiefer kommt in der Regel die Leitungsanästhesie zum Einsatz. Statt wie bei der Infiltrationsanästhesie punktuell eine Stelle zu betäuben, spritzt der Zahnarzt das Betäubungsmittel in die Nähe des Nervs, der die jeweilige Unterkieferhälfte versorgt, und betäubt somit die gesamte Unterkieferhälfte. Patient:innen spüren das typische Taubheitsgefühl dann sowohl in der Unterlippe als auch in der Zunge und im jeweiligen Wangen- und Kinnbereich.

Intraligamentäre Anästhesie

Bei der intraligamentären Anästhesie verwendet der Zahnarzt eine Spritze mit einer sehr dünnen Nadel und spritzt das Betäubungsmittel direkt in den Spalt zwischen Zahn und Knochen. Diese Methode kann bei Eingriffen zum Einsatz kommen, die sich auf einen einzelnen Zahn begrenzen, oder auch als zusätzliche Betäubung verwendet werden, wenn eine andere Betäubungsform nicht ausreichend wirkt.

Ablauf der örtlichen Betäubung

Je nachdem, ob der Zahnarzt eine Oberflächenanästhesie verwendet, besteht die örtliche Betäubung aus drei oder vier Schritten:

  1. Auftragen der Oberflächenbetäubung
  2. Durchstechen der Haut mit der Nadelspitze
  3. Positionierung der Nadelspitze
  4. Spritzen des Betäubungsmittels

Während viele Menschen Angst vor dem Durchstechen der Haut haben, kommt es tatsächlich häufiger beim Spritzen des Betäubungsmittels zu Schmerzen oder einem Druckgefühl. Es gilt: Je langsamer das Mittel eingespritzt wird, desto weniger Unannehmlichkeiten entstehen. Innerhalb von wenigen Minuten nach dem Einspritzen setzt die betäubende Wirkung ein. Erst dann beginnt die Behandlung.

Wie lange hält die Betäubung beim Zahnarzt an?

Die Dauer der örtlichen Betäubung hängt von der Dosis, Technik und Abbaurate des Patienten ab. So dauert die Wirkung der Leitungsanästhesie im Unterkiefer beispielsweise länger an als die Infiltrationsanästhesie im Oberkiefer.

Es gelten folgende Richtwerte:

  • Oberflächenanästhesie: wenige Minuten
  • Infiltrationsanästhesie: 30 Minuten bis zwei Stunden
  • Leitungsanästhesie: ein bis vier Stunden

Wenn die Betäubung nachlässt, kehrt das Gefühl zunächst im Zahn- und Kieferbereich zurück und anschließend in Zunge, Lippen und Wangen. 

Wann darf man nach der örtlichen Betäubung beim Zahnarzt wieder essen?

Wie lange du nach der Betäubung beim Zahnarzt nicht essen darfst, hängt ebenfalls von der Betäubungsmethode ab. Solange die Betäubung wirkt, solltest du nichts essen, weil du dir versehentlich auf die Lippen, Wangen oder Zunge beißen oder dich an heißen Speisen und Getränken verbrühen könntest. Deshalb solltest du unbedingt vor der Betäubung noch essen, damit du beim Abklang der Betäubung nicht hungrig wirst. Das ist besonders für Diabetiker:innen wichtig.

Was, wenn die Betäubung nicht wirkt?

Es ist sehr selten, dass die Betäubung beim Zahnarzt nicht wirkt. Das kann zum einen daran liegen, dass der Wirkstoff bei dem Patienten nicht wirkt oder dass die Nervenbahnen ungewöhnlich verlaufen. Auch ein Fehler vonseiten des Zahnarztes bei der Positionierung der Nadelspitze ist möglich. In solchen Fällen kann der Zahnarzt eine weitere Spritze setzen und nachbetäuben.

Tut die Betäubung beim Zahnarzt weh?

Ohne vorherige Oberflächenbetäubung musst du beim Einstich mit einem kleinen Pieks und einem leichten Druckgefühl beim Einspritzen des Betäubungsmittels rechnen. Zahnärzt:innen berichten allerdings von einem sehr unterschiedlichen Schmerzempfinden der Patient:innen. Wenn du weißt, dass du schmerzempfindlich bist, solltest du deinen Zahnarzt darauf hinweisen. So kann er eine Oberflächenanästhesie einsetzen, um den Einstich schmerzfrei zu machen.

Kann man den Abbau der Betäubung mit Hausmitteln beschleunigen?

Es sind keine Hausmittel bekannt, die die Dauer der Betäubung verkürzen. Allerdings haben wohl einige Betroffene die Erfahrung gemacht, dass viel trinken beim Abbau des Betäubungsmittels hilft. Wenn du nach der Betäubung schnell wieder komplett fit sein musst, kannst du dir allerdings noch beim Zahnarzt nach der Behandlung ein spezielles Mittel spritzen lassen, das den Abbau des Betäubungsmittels beschleunigt. Nach etwa 30 Minuten klingt die Betäubung dann ab.

Was tun, wenn die Betäubung nach dem Zahnarztbesuch nicht weggeht?

Wenn die Betäubung nach dem Zahnarzt nicht weggeht, ist das noch kein Grund zur Sorge. Es kann durchaus mehrere Stunden dauern, bis das Taubheitsgefühl nachlässt – vor allem bei der Leitungsanästhesie des Unterkiefers. Am besten trinkst du viel und ruhst dich aus. Sollte das Taubheitsgefühl am nächsten Tag noch bestehen, solltest du dich beim Zahnarzt melden. 

Gut zu wissen: 

Nach der Betäubung solltest du keinen Alkohol trinken und auch nicht rauchen, weil das die Durchblutung negativ beeinflusst und dafür sorgt, dass das Betäubungsmittel schlechter abtransportiert werden kann.

Darf ich nach der Betäubung beim Zahnarzt Auto fahren?

In Deutschland gibt es kein generelles Fahrverbot nach einer örtlichen Betäubung beim Zahnarzt, weil die Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit je nach verabreichtem Medikament, Dosis und Reaktion des Patienten stark variieren kann. Lass dich am besten von deinem Zahnarzt beraten, ob du direkt nach dem Eingriff wieder Auto fahren kannst oder nicht.

Allgemein gilt die Empfehlung, für ein paar Stunden auf das Autofahren zu verzichten, weil die Reaktionsfähigkeit durch die Betäubung beeinträchtigt sein kann. Es kann bis zu 24 Stunden dauern, bis das Betäubungsmittel komplett abgebaut ist. Die meisten Menschen fühlen sich allerdings deutlich früher wieder fit.

Darf ich nach der Betäubung beim Zahnarzt Sport machen?

Wenn die Betäubung bereits abgeklungen ist und du dich fit fühlst, spricht nichts gegen Sport. Solltest du dich allerdings schlapp und schwach fühlen, solltest du dich lieber etwas schonen.

Mögliche Nebenwirkungen der Lokalanästhesie

Bei der örtlichen Betäubung beim Zahnarzt können neben dem typischen Taubheitsgefühl folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Verminderte Reaktionsfähigkeit
  • Vorübergehende Bewegungseinschränkung
  • Vorübergehende "schiefe Lippe"
  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Eigenverletzung des betäubten Bereichs (zum Beispiel durch Biss auf die Unterlippe oder Wange)
  • Längerfristiges, aber vorübergehendes Taubheitsgefühl, wenn ein Nerv getroffen wurde (Zungennerv oder Unterkiefernerven)
  • Allergische Reaktionen (zum Beispiel Hautausschläge, Juckreiz, Herzrasen, Übelkeit, Schwellung der Lippe)

Gerade bei Angstpatient:innen können sich auch Symptome zeigen, die nicht direkt mit dem Betäubungsmittel zusammenhängen, sondern eher durch psychische Belastung ausgelöst werden. Dazu zählen zum Beispiel Durchfall und andere Magenprobleme, aber auch Verwirrung, Nervosität und Blutdruckschwankungen.

Was ist bei Vorerkrankungen zu beachten?

Um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden, solltest du den Zahnarzt unbedingt vor der Behandlung über Allergien und Vorerkrankungen sowie Medikamente, die du regelmäßig einnimmst, informieren. Nur so kann der Zahnarzt bestimmen, welches das richtige Betäubungsmittel für dich ist.

Hier haben wir für dich zusammengefasst, bei welchen Wirkstoffen es zu Komplikationen kommen könnte und wie man dies vermeiden kann:

 

Adrenalin

Viele Betäubungsmittel enthalten den Wirkstoff Adrenalin, um die Wirkung der Betäubung zu verstärken und zu verlängern. Gleichzeitig werden die Blutgefäße verengt, was die Durchblutung im behandelten Gewebe reduziert. Adrenalin hat also durchaus Vorteile bei der örtlichen Betäubung. Allerdings können Betäubungsmittel mit Adrenalin bei einigen Patient:innen für Nebenwirkungen sorgen. Deshalb gibt es auch Lokalanästhetika ohne Adrenalin.

Folgende Patient:innen sollten auf Betäubungsmittel mit Adrenalin verzichten:

  • Menschen mit Herzrhythmusstörungen
  • Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion
  • Menschen mit einem Tumor des Nebennierenmarks

Patient:innen mit Diabetes sollten beachten, dass Adrenalin den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann, und ihre Medikamente entsprechend anpassen oder ebenfalls ein Medikament ohne Adrenalin wählen. 

Gut zu wissen: 

Die Diabetes-Erkrankung kann negative Auswirkungen auf die Wundheilung nach der Behandlung haben. Falls du Diabetiker bist, solltest du deinen Zahnarzt unbedingt darüber informieren, damit er die Behandlung richtig planen kann.

Methylparaben

Allergische Reaktionen auf eine örtliche Betäubung sind sehr selten, können aber vorkommen – zum Beispiel bei Betäubungsmitteln, die Methylparaben als Konservierungsstoff enthalten. Um eine allergische Reaktion zu verhindern, können Allergiker:innen Betäubungsmittel ohne Konservierungsstoffe bekommen.

 

Sulfit

Bei vielen örtlichen Betäubungsmitteln ist der Stabilisator Sulfit enthalten. Allerdings können Asthmatiker auf diesen Inhaltsstoff empfindlich reagieren. Deshalb gibt es für Betroffene ebenfalls lokale Betäubungsmittel ohne Sulfit.

 

Epilepsie

Für Epileptiker stellt ein Zahnarztbesuch mit Betäubung gleich eine doppelte Herausforderung dar: Einerseits kann der psychische Stress allein schon Auslöser für einen epileptischen Anfall sein, andererseits kann auch die örtliche Betäubung für Wechselwirkungen mit den Epilepsie-Medikamenten sorgen und ebenfalls einen Anfall auslösen. 

Ist eine lokale Betäubung beim Zahnarzt während der Schwangerschaft möglich?

Schwangere müssen nicht auf die örtliche Betäubung verzichten, wenn eine zahnärztliche Behandlung notwendig ist. Für den Wirkstoff Articain liegen viele Erfahrungen mit schwangeren Frauen vor, die keine Hinweise auf negative Auswirkungen, wie beispielsweise Fehlbildungen, ergeben haben. Die lokale Betäubung ist in der Schwangerschaft also nicht gefährlich. Trotzdem wägt der Zahnarzt bei jedem zahnärztlichen Eingriff Nutzen und Risiko sorgfältig ab. Größere Eingriffe werden häufig erst nach der Schwangerschaft ausgeführt.

In der Stillzeit sind lokale Betäubungsmittel unbedenklich und erfordern keine Stillpause.

Alternative Betäubungsmethoden beim Zahnarzt

Die lokale Betäubung kann Patient:innen zwar die Schmerzen während der Behandlung nehmen, nicht aber die Angst vor dem Zahnarzt mit ihren unangenehmen Begleiterscheinungen: Schweissausbrüche, weiche Knie, Herzrasen und allgemeines Unwohlsein. Etwa zwei Drittel der Deutschen leiden unter Angst vor Zahnbehandlungen und empfinden den Zahnarztbesuch als Tortur.

Um Angstpatient:innen und auch Kindern und Menschen mit Behinderungen eine möglichst entspannte und angenehme Zahnbehandlung zu ermöglichen, können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. 

Wichtig: Nicht jede Zahnarztpraxis bietet Alternativen zur Lokalanästhesie. Informiere dich also frühzeitig über die angebotenen Behandlungsmethoden, falls du unter Angst vor Zahnbehandlungen leidest.

Gut zu wissen: 

Angst vor Zahnbehandlungen ist weit verbreitet und kein Grund zur Scham. Wie du die Angst vorm Zahnarzt am besten überwindest, erfährst du in unserem Artikel:

Angst vorm Zahnarzt überwinden

Lachgas

Der Einsatz von Lachgas ist die schonendste Ergänzung zur lokalen Betäubung. Durch eine Gummimaske über der Nase atmen Patient:innen das farblose und geruchlose Gas ein, das nicht nur die Angst nimmt, sondern auch eine entspannende und euphorisierende Wirkung hat. Da Lachgas nur über leicht schmerzstillende Eigenschaften verfügt, kombinieren Zahnärzt:innen es in der Regel mit einer örtlichen Betäubung – die bereits unter dem Einfluss des Entspannungsmittels gespritzt wird. Lachgas kommt oft bei der Behandlung von ängstlichen Kindern zum Einsatz.

Der Vorteil von Lachgas ist, dass der Patient zwar entspannt und gelöst, aber trotzdem ansprechbar ist. Die Wirkung lässt sich leicht durch das Einatmen von reinem Sauerstoff rückgängig machen, sodass erwachsene Patient:innen die Praxis auch ohne Begleitperson verlassen können. 

Dämmerschlaf

Wer von seiner Zahnbehandlung nichts mitbekommen möchte, aber dennoch nicht die Risiken einer Vollnarkose eingehen möchte, ist ein geeigneter Kandidat für den Dämmerschlaf (Fachbegriff: Analgosedierung). Der Patient bekommt über eine Spritze in den Arm eine Mischung aus Schmerz- und Beruhigungsmitteln, die ihn in einen schlafähnlichen, schmerzfreien Entspannungszustand versetzen. Der Dämmerschlaf kommt in der Regel in Kombination mit einer örtlichen Betäubung zum Einsatz, um Schmerzfreiheit zu garantieren. Patient:innen nehmen die Behandlung nicht wahr und können sich auch nicht daran erinnern. Trotzdem bleiben sie bei Bewusstsein und können sogar auf Ansprache reagieren. Beim Dämmerschlaf verabreicht ein Anästhesist das Betäubungsmittel und überwacht während des Eingriffs die Herz- und Kreislauffunktionen. Der Patient kann allerdings selbstständig atmen.

Der Dämmerschlaf ist ein geeignetes Betäubungsmittel für Angstpatient:innen, aber auch für ängstliche Kinder, die sich nicht kooperativ zeigen. Auch bei besonders langwierigen und aufwändigen Behandlungen kann der Dämmerschlaf eingesetzt werden. 

Insgesamt bekommen Patient:innen bei der Dämmerschlaf-Betäubung nichts von dem Eingriff mit, sind allerdings kurz nach dem Aufwachen wieder vollkommen fit. Eine Studie, die mehr als 350.000 Sedierungen mit Dämmerschlaf untersucht hat, kam zu dem Ergebnis, dass es durchschnittlich in weniger als 0,1 Prozent der Fälle zu Komplikationen kommt.  

Vollnarkose

Die Vollnarkose ist die stärkste Betäubungsform und sollte nur eingesetzt werden, wenn sich der Patient nicht anders behandeln lässt oder eine sehr umfangreiche Behandlung ansteht. Das kann beispielsweise unkooperative Kinder, Menschen mit Behinderung oder auch Menschen mit extremer Angst vor Zahnbehandlungen betreffen.

Die Vollnarkose ist allerdings mit gewissen Risiken verbunden: Der Patient ist komplett bewusstlos. Er ist nicht ansprechbar und muss künstlich beatmet werden. Während der Vollnarkose setzt nämlich nicht nur das Schmerzempfinden aus, sondern auch lebenswichtige Funktionen wie selbstständige Atmung, Puls, Blutdruck und Körpertemperatur. Eine Vollnarkose stellt also eine deutlich größere Belastung für das Herz-Kreislauf-System und den ganzen Körper dar. Deshalb sollte eine zahnärztliche Behandlung unter Vollnarkose nur im Notfall stattfinden.

Ein Anästhesist begleitet die Behandlung und stellt sicher, dass die Kreislauffunktion während des Tiefschlafs erhalten bleibt. Nach dem Aufwachsen sind Patient:innen häufig benommen und müssen beobachtet werden. Sie dürfen nur in Begleitung nach Hause gehen.

Hypnose

Eine alternative Methode, um Patient:innen die Angst vor einer Zahnbehandlung zu nehmen, ist die Hypnose. Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH) sollen Hypnosen bei etwa 90 Prozent der Bevölkerung anwendbar sein und zumindest für eine Schmerzlinderung sorgen. Allerdings erreichen Hypnosen bei lediglich zehn Prozent der Patient:innen vollständige Schmerzfreiheit. Deshalb kommen Hypnosen häufig beim Zahnarzt in Kombination mit lokalen Betäubungsmitteln zum Einsatz. 

Bei der Hypnose wird der Patient in einen Trance-Zustand versetzt und blendet äußere Reize aus. Der Erfolg dieser Maßnahme hängt allerdings stark davon ab, ob der Patient dazu bereit ist, mitzuwirken und die Hypnose zuzulassen.

Kosten: Welche Betäubung beim Zahnarzt zahlt die Krankenkasse?

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland zahlen in jedem Fall die Kosten für eine örtliche Betäubung, um eine schmerzfreie Behandlung gewährleisten zu können.

Wenn du dir allerdings eine Behandlung mit Lachgas, Dämmerschlaf, Vollnarkose oder Hypnose wünschst, musst du die Kosten in der Regel selber zahlen. Bei privaten Krankenversicherungen und Zahnzusatzversicherungen hängt es jeweils vom Vertrag ab.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Vollnarkosen nur, wenn sie medizinisch notwendig sind.

Das gilt für folgende Patient:innengruppen:

  • Kinder unter 12, die nicht kooperieren und unter örtlicher Betäubung nicht behandelt werden können
  • Patient:innen mit geistiger Behinderung oder schwerer Bewegungsstörung, die nicht kooperieren können
  • Patient:innen mit einer von einem Facharzt diagnostizierten Zahnbehandlungsphobie
  • Patient:innen, die aufgrund von Allergie oder Erkrankung kein lokales Betäubungsmittel verabreicht bekommen dürfen
  • Patient:innen, bei denen ein aufwendiger chirurgischer Eingriff ansteht, der nicht unter lokaler Betäubung durchgeführt werden kann

Für alle anderen Fälle müssen Patient:innen selbst aufkommen.   

Gut zu wissen: 

Die beste Vorbeugung vor Zahnbehandlungen und somit auch vor der Betäubung beim Zahnarzt ist der optimale Schutz deiner Zähne durch - logo! - richtiges Zähneputzen. Was du beim Zähneputzen alles beachten solltest, erfährst du in unserer Anleitung:

Anleitung: Zähne richtig putzen

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